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Mit Willen zum Erfolg

Gadinger - Bodenstein - Kühlwein

Mit viel Unterstützung zum Traumberuf Kfz-Mechatroniker.
(von links: Matthias Gadinger, Christian Bodenstein, Rene Kühlwein)

Ein schlechter Hauptschulabschluss ist kein guter Start ins Berufsleben. Viele Jugendliche auf Lehrstellensuche müssen sich von ihrem Traumberuf verabschieden. Nicht so Christian Bodenstein aus Lingenfeld: Mit eisernem Willen und viel Unterstützung vom Christlichen Jugenddorfwerk (CJD) und der Firma G+K Reifenservice in Germersheim hat er die Prüfung zum Kfz-Mechatroniker bestanden und wurde Anfang Februar als Geselle übernommen.

Mit einem Notendurchschnitt von 4,3 machte der gebürtige Germersheimer an der Geschwister-Scholl-Schule seinen Hauptschulabschluss. "Faulheit" nennt er lapidar als Grund für diese "Glanzleistung". Ein Berufsschuljahr, Fachrichtung Metall, schloss sich an. "Da habe ich ein halbes Jahr gefehlt", berichtet der heute 23-Jährige. Mit falschen Freunden rumzuhängen war ihm damals wichtiger als Schule. Die Initialzündung kam, als seine Eltern ihm erklärten, dass er mit 18 Jahren für sich selbst sorgen müsse. Im Jahr 2001 ging Bodenstein zum CJD in eine einjährige Berufsvorbereitungsmaßnahme, bemühte sich um ein Praktikum in einem Betrieb. Sein allererster Weg führte ihn zum G+K Reifenservice, denn er wollte unbedingt Kfz-Mechatroniker werden.

"Mir hat er gefallen", erinnert sich Chef Rene Kühlwein, der G+K gemeinsam mit Kurt Gadinger leitet, an seinen ersten Eindruck: "Schulische Leistungen sind nicht alles im Leben. Er hat gezeigt, er will unbedingt hierher." Ein weiteres Praktikumsjahr bei G+K schloss sich an, diesmal gefördert von der "Ausbildungsplatzinitiative Pfalz (AIP)", einem Verbund von Großbetrieben, IHK und Handwerkskammer. Begleitet und organisiert wurde die AIP-Maßnahme erneut vom CJD. Dabei besuchte Bodenstein auch schon das erste Berufsschuljahr in seinem möglichen, späteren Ausbildungsberuf.

Und konnte 2003 tatsächlich die dreieinhalbjährige Lehre zum Kfz-Mechatroniker antreten. Tamara Dietrich vom CJD, die den jungen Mann die ganze Zeit über sozialpädagogisch betreute, vermutet: Ohne das doppelte erste Berufsjahr hätte er die schwierige Ausbildung, um die sich sonst Schüler mit Mittlerer Reife oder Abiturienten bewerben, wohl nicht geschafft.

Matthias Gadinger, Werkstattleiter bei G+K, ist begeistert von seinem Schützling. "Er ist pünktlich und ehrlich, war bis heute nicht einen Tag krank." Dabei habe er ihm am Anfang durchaus auch mal "die Leviten gelesen". Kurz vor Schluss zweifelte Bodenstein dann doch, ob er die Prüfung schaffen würde: besonders das Lernfeld Kfz-Technik machte ihm zu schaffen. Er ging zur "ausbildungsbegleitenden Hilfe" (Nachhilfe) zum CJD. Und wurde tatkräftig unterstützt von seinem Lehrbetrieb. Vor der theoretischen Prüfung habe er ihn abends abgefragt, erzählt Matthias Gadinger, und "vor der praktischen Prüfung haben wir einen Motor besorgt und samstags und sonntags in alle Einzelteile zerlegt". So schaffte Bodenstein einen Prüfungsdurchschnitt von 3,5.

G+K hat sechs Vollzeitbeschäftigte und meist zwei Lehrlinge. Einer von ihnen kam erneut auf Vermittlung des CJD in den Betrieb, ist jetzt im ersten Lehrjahr. Das Geschäft mit Reifen und Felgen steht an erster Stelle. Daneben bietet der Kfz-Meisterbetrieb Service für alle Marken an. Christian Bodenstein wird neben seiner Tätigkeit als Kfz-Mechatroniker künftig auch für die Lagerverwaltung zuständig sein. "Weil er so ein gutes Gedächtnis hat", lobt Rene Kühlwein. "Viele haben mir das nicht zugetraut", freut sich der Geselle heute. Und gibt anderen Hauptschülern den guten Rat: "Gleich lernen!" Denn damit hätte auch er sich ein paar Jahre erspart. (bakr)

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